Keine gute Nachricht ohne eine schlechte

Eine neue Studie des österreichischen Buchhandels besagt, dass es dem österreichischen Buchhandel etwas besser geht als noch vor einigen Monaten. Das freut uns natürlich nicht nur als Verlag sondern auch als Leserin und Leser. Wem es aber so richtig gut geht sind die großen Konzerne wie Amazon, die bekanntlich keine Steuern für Ihre Gewinne zahlen. Hier besteht dringender und zwar nationaler wie europäischer Handlungsbedarf, wenn man die mittelständigen Strukturen des Buchhandels und seine Funktion als Nahversorger aufrecht erhalten will. Wir dürfen gespannt sein.

Die schlechte Nachricht ist das aktuelle Urteil des deutschen Verfassungsgerichtshofs, der die bisherige Teilung der ausgeschütteten Erträge aus der Urheberrechtsabgabe an die Autorinnen und Autoren auf der einen Seite und den Verlagen auf der anderen Seite je zur Hälfte geteilt hat. Das Argument für diese Teilung ist, dass die Verlage ja auch wesentlich zum Erfolg eines Werks mit Ihrem Korrektorat und Lektorat beitragen.

Natürlich ist die Auswirkung dieser Entscheidung auf Österreich nicht so bedeutend, weil in Österreich eine etwas andere Rechtslage herrscht. Allerdings hat Alexander Potyka, seines Zeichens Vorsitzender des Österreichischen Verlegerverbands nicht recht, wenn er meint, dass sie gar keine Auswirkungen auf österreichische Verlage hätte, weil die Abrechnung für in Deutschland vertriebene wissenschaftliche Bücher durch die Deutsche Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) erfolgt. Wir dürfen also gespannt sein, wie die Auswirkungen auf das deutsche und österreichische Verlagswesen sind.

Das soll noch einer sagen, die Beschäftigung mit Büchern wäre langweilig

Hier geht es zu den beiden Berichten:
http://www.buecher.at/buchhandelsstudie-zum-welttag-des-buches-2016/
http://www.buecher.at/vg-wort-urteil-ein-schwarzer-tag-fuer-das-deutsche-verlagswesen/