Warum der feste Ladenpreis für alle wichtig ist.

Feste Ladenpreisbindung klingt oberflächlich nach Reglementierung und altmodischer Beschränkung, aber in Wirklichkeit nutzt sie den AutorInnen, LeserInnen, BuchhändlerInnen und Verlagen. Wenn einzelne Händler für Bücher und Zeitschriften verlangen können, was sie in ihrer Kalkulation als optimal errechnet haben, führt das dazu, dass der Buch- und Zeitschriftenhandel noch mehr konzentriert wird, weil dann einige große Geschäfte und Ketten den Markt beherrschen. Noch mehr kleinere und auf bestimmte Themen spezialisierte Buchhandlungen müssen schließen, die LeserInnen haben weitere und mühsamere Wege zu gehen, um zu den erwünschten Zeitschriften und Büchern zu kommen und die Verlage, vor allem die kleineren, können sich die Publikation von Büchern mit geringerer Auflage – wie den Werken neuer und unbekannterer AutorInnen, engagierte Literatur, Sachbücher zu neuen Themen oder hochinteressante aber nicht für den breiten Markt geeignete wissenschaftliche Arbeiten – nicht mehr leisten. In den Ländern ohne Ladenpreisbindung ist ein Großteil der Bücher bereits empfindlich teurer, das Spektrum literarischer und wissenschaftlicher Veröffentlichungen kleiner und die Buchhandels- und Verlagslandschaft dagegen dünner geworden.