„Spitzwegerich“ oder [wie] ein Buch entsteht 10

Von der Diazotypie
Früher war es der Bürstenabzug, den die Autorinnen und Autoren als letzte Korrekturfahne vor dem Druck für eine abschließende Druckansicht vom Verlag erhalten haben. Damals eben von der Druckplatte mit den beweglichen Lettern. Berühmt war er, Karl Kraus, aber ebenso berüchtigt bei der Druckerei Jahoda & Sigle im dritten Wiener Gemeindebezirk (hier ist das kaufmännische &-Zeichen in einem Namen erlaubt, weil es eine Geschäftsbezeichnung ist), weil er dutzende Male Fahnenkorrekturen an seinen Texten vorgenommen hat und der Satz deshalb immer wieder korrigiert bzw. seine Texte neu abgesetzt werden mussten.
Später war es dann die Diazotypie oder Blaupause mit der die Buchersteller den Stand der Seiten, die Position der Bilder und die (hoffentlich) richtige Reihenfolge der Bögen kontrollieren konnten. Das war ein silberloses, fotografisches Lichtpausverfahren, bei dem das Papier mit der Zeit verblasst ist.
Heute sind es entweder ausgedruckte Papierseiten eines PDFs oder ein händisch gebundenes Druckmuster aus der Druckerei, das die Autorin bzw. der Autor zur Freigabe vor dem Druck erhält. „Imprimatur“ heißt es dann von unserem Autor Wolfgang Bartsch, wenn er seine Genehmigung zum Druck seines Buchs „Spitzwegerich“ erteilt: „Es werde gedruckt“.
Das wiederum wäre einen weiteren Beitrag wert, lassen es aber für heute einmal gut sein mit einem Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/Imprimatur