„Spitzwegerich“ oder [wie] ein Buch entsteht 11

Der Druckkontrollstreifen, bitte wer?
Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, was dieser Streifen, bestehend aus Zahlen und Buchstaben und/oder aus vier verschiedenen Farben am Rand auf manchen Seiten eines Buchs oder eines Magazins zu bedeuten hat. Deshalb wollen wir Sie mit dieser Frage nicht länger im Dunkeln tappen lassen. Vor allem auch deshalb nicht, weil Sie im Dunkeln den Farbstreifen gar nicht sehen können. Aber dann könnten Sie auch nicht lesen und als Verlag wollen wir, dass Sie unsere Bücher gut lesen und anschauen können.
Also zurück: Der Streifen aus einer Abfolge von verschieden farbigen Kästchen ist der Kontrollstreifen! Genauer der Druckkontrollstreifen oder, wenn nur Farben dargestellt werden, dann ist es die Druckfarbenskala, die anzeigt aus welchen Farben das reproduzierte Bild zusammengesetzt wird. Der Drucker, bis auf wenige Ausnahmen arbeiten an Druckmaschinen immer noch Männer, kann mit Hilfe dieser Farbskala den Druck der verschiedenen Farben eines Bilds beim Druckvorgang kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren.
Der Druckkontrollstreifen, der sich nur aus Buchstaben und Ziffern zusammensetzt, hilft der Druckerei beim Druckmanagement und bei der Kontrolle der Druckqualität. Damit kann diese ständig gesteuert und überprüft werden. Der Streifen wird im Bereich des Beschnitts immer mit auf den Druckbogen gedruckt. Manchmal, wenn der Beschnitt nicht gleichmäßig erfolgt taucht er einfach ohne Vorwarnung am inneren Seitenrand in einem Buch oder in einem Magazin auf. Dieser innere Seitenrand ist eigentlich der Bund, manchmal auch Steg genannt und bei guten Büchern ist es ja auch so, dass wir beim Lesen einen Bund mit ihnen schließen oder mit ihnen gemeinsan über einen Steg gehen. Na ja, manchmal ist es auch eine Gradwanderung. Dafür kann aber der Druckkontrollstreifen nichts.