Pünktlich …

… Es heißt ja immer, dass Bücher altmodisch wären, eine überholte Kommunikationsform und überhaupt nie aktuell. Zum diesjährigen Welttag des Buches am 23. April beweist Michael Hagner mit seinem soeben erschienen Buch „Zur Sache des Buches“ das Gegenteil.
Darin setzt er sich besonders mit der Zukunft des geisteswissenschaftlichen Buches auseinander und trennt zwischen Medien, die man zu Informations- oder Unterhaltungszwecken konsumiert oder dem Buch, bei dem es um die genaue Erfassung des Inhalts, um den Diskurs und die eigene Entscheidungsfindung geht. Darüber hinaus weist er akribisch nach, dass die ganzen Online-Plattformen nicht zu einer Demokratisierung des Wissens beigetragen, sondern nur dem Trend der Kapitalisierung des Wissens und des Wissenschaftsbetriebs Vorschub geleistet haben.
Wer noch genauer in die Materie, was es mit der Schrift auf sich hat und ob Schreiben eine Zukunft hat, einsteigen will, der oder dem sei die klassische Arbeit des Medienphilosophen Vilém Flusser empfohlen: „Die Schrift – Hat Schreiben Zukunft?“ aus dem Jahr 1987. Alt aber gut.