Über den Mythos im Historismus bei Eduard Stuckens Roman „Die weissen Götter“.
342 Seiten, mit zahlreiche Abbildungen
Format 15 x 21 cm
Euro 38,00/sfr 70,00
ISBN 978-3-900782-19-1
Verlag Guthmann-Peterson
Zum Verständnis von Raum und Zeit bei Eduard Stucken
Über das Buch
Im Spiegel des Historismus entwickelt Eduard Stucken in seinem Roman „Die weißen Götter. Der Untergang des Aztekenreichs“ (1918-1922) ein ambivalentes Geschichtsbild der Zeit der Conquista und seiner Zeit vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg in Europa. Seine Geschichtskritik ergibt sich dabei aus der Distanz zwischen Schreibzeit und beschriebener Zeit, ohne im Faktischen eine Harmonisierung herbeizuführen. Stuckens abwägende Haltung zwischen Bewunderung für das historische Phänomen der Conquista und Bedauern über den Untergang der aztekischen Hochkultur wird inhaltlich durch die Ambiguität von Geschichte und Mythologie und formal durch das multiperspektivische Erzählverfahren deutlich gemacht. Durch die innere Folgerichtigkeit der Mythologien wird die Geschichtlichkeit der Fakten relativiert und in der Tiefenstruktur des Romans eine neue Wirklichkeit konstruiert. Das interkulturelle Erzählen macht die Erneuerung deutlich und gestaltet somit neue Einsichten in das ständige Werden und Vergehen von Völkern und Kulturen, Weltordnungen und Religionen.
Über die Autorin
Prädestiniert durch ihr Interesse an alten Kulturen ergab sich bei ihren Studien der Geschichte, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft die Spezialisierung auf die vielfältigen Aspekte der mexikanischen Geschichte und ihre Beziehungen zu Europa. In zahlreichen Reisen nach Mittelamerika vertiefte sie ihre Erkenntnisse der mexikanischen Besonderheiten, deren tiefe Verwurzelung in der Mythologie und deren Bedeutung für die Gestaltung von Eduard Stuckens Roman „Die weißen Götter“ als Analogie zu den europäischen Verhältnissen seiner Zeit. Dieses Buch geht seinen Spuren nach und analysiert die komplexe Verflechtung von Mythos und Geschichte und dem Werden und Vergehen von Völkern und Kulturen, Weltordnungen und Religionen.
About the book
Eduard Stucken developes an ambiguous image of history in his novel “The Great White Gods“ (1918-1922) by reflecting the Spanish Conquista and his own time before, during and after the First World War in Europe in the mirror of historism. His critic surges from the distance of writing-time and described time without harmonizing on the level of facts. Stucken’s balanced attitude between admiration for the historical phenomena of the Conquista and his concern on the decline of the Aztec culture is shown by the ambiguity of history and mythology and his multi-perspective way of narration. This intercultural narration shows his new point of view and opens new insights into the gradual growing and declining of peoples and cultures, global orders and religions.
Zusätzliche Informationen
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